Unsere aktuellen Aktivitäten
 

Das Revisionsamt prüft und berät. Welches Leistungsspektrum wir bedienen und unter welchen Bedingungen wir arbeiten, wird aus den Beschreibungen klar, die unser ehemaliger Amtsleiter Ulrich Uebele und unser jetziger Amtsleiter Hans Dieter Wieden in ihren Beiträgen für diese Website verfasst haben. Weitere Informationen finden sich in den nachfolgenden Artikeln sowie der Rubrik „Zahlen, Daten, Fakten“, die unsere Aktivitäten in Form von Grafiken und Zahlen beleuchtet.

 
 
 
Zeitenwende im Revisionsamt.

„Ich wünsche dem Revisionsamt und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dass die Beratungs- und Prüfungsleistungen bei den Organen der Stadt Frankfurt am Main und darüber hinaus weiterhin Anerkennung und Unterstützung finden!“

Ulrich Uebele, Leiter des Frankfurter Revisionsamts von 1999 bis 2010

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„Unabhängig und engagiert.“

In einem Interview zum 125. Jahrestag des Revisionsamts der Stadt Frankfurt eröffnet Amtsleiter Hans Dieter Wieden Einblicke in seine Aktivitäten und die seiner Teams, erklärt die Prüfansätze und geht näher auf die praktischen, politischen, organisatorischen und juristischen Bedingungen und Besonderheiten der durch das Amt geleisteten Arbeit ein.

Hier geht’s zum Interview

 
 
 

Prüfen und beraten

Die Revision ist bei Prüfungen und prüfungsnahen Beratungen an Chancen, Risiken und Nutzen orientiert. Die Revision berät die Entscheidungsträger mit Feststellungen und Hinweisen zu Chancen und Risiken von zu treffenden Entscheidungen.

Die Aufgaben der Revision sind deckungsgleich mit der Zuständigkeit der Stadtverordnetenversammlung.

Unsere Prüfungsmaßstäbe sind Zweckmäßigkeit, Wirtschaftlichkeit und Ordnungsmäßigkeit. Wir prüfen unabhängig und sind zur Neutralität verpflichtet.

Die Moderne Revision entwickelte sich von der Beleg- und Einzelfallprüfung zu Prüfungen von Prozessen und Projekten. Anstelle der Prüfung im Nachhinein (ex post) prüfen wir heute von Beginn an (ex ante) oder begleitend. Im Mittelpunkt der Prüfung stehen längst nicht mehr die Beanstandungen von Fehlern, sondern die Feststellung von Sollabweichungen mit den Zielen, Abläufe zu optimieren und künftig Fehler zu vermeiden.

Es geht bei Prüfungen nicht um Schuldzuweisungen, sondern um die Frage, was die Beteiligten aus den Feststellungen lernen. Hier unterstützt die Revision die Entscheidungsträger beratend im Umsetzungsprozess.

 
 
Prüfung vor Ort


Die Innenprüfung war bis 2003 dezentral den Dezernaten der Stadtverwaltung angegliedert und wird seitdem in der Regie des Revisionsamts durchgeführt. Die Innenprüfer:innen haben einen besonderen Status, weil sie die jeweiligen Ämter von Innen heraus prüfen können und deshalb über besondere Kenntnisse der Arbeits- und Kommunikationsprozesse vor Ort verfügen.

  • Die Geburt der Innenprüfung im Revisionsamt war im Jahr 2003 alles andere als leicht. Heute wird sie jedoch nicht als ein lästiges Anhängsel gesehen, sondern ist im Revisionsamt allseits anerkannt.

    Bis 2003 waren die Kolleginnen und Kollegen Innenprüfer den jeweiligen Dezernaten angegliedert, hatten dort auch ihren Arbeitsplatz und prüften in den jeweiligen Ämtern des Dezernates. Sie waren weitestgehend frei in der Auswahl und Durchführung ihrer Prüfungen, frei in der Art und Weise eine Prüfung anzugehen und frei in der Art der Dokumentation ihrer Arbeitsergebnisse. Ihre Prüfaufträge erhielten sie von den jeweiligen Dezernenten. Hin und wieder unterstützten sie auch das Revisionsamt bei seinen Prüfungen.

    Natürlich war die EDV zu dieser Zeit noch lange nicht auf dem heutigen Niveau. So mussten die Prüfer:innen lange Zeit mit kleinen Reiseschreibmaschinen von Amt zu Amt ziehen, um dort zu prüfen und die Einzelergebnisse schreibmaschinegeschrieben den geprüften Vorgängen beizufügen. Weil sie sehr frei operieren konnten wurden sie auch „freischaffende Künstler“ genannt.

    Die Entscheidung des Magistrats im Jahr 2002, die 20 Innenprüfer:innen in das Revisionsamt zu integrieren, stellte für sie somit eine tiefgreifende Veränderung dar. Schließlich sollten sie, die es gewohnt waren, weitestgehend selbständig zu operieren, sich künftig doch in das „vermeintlich strenge Regiment“ eines Zentralamtes begeben und ihre Eigenständigkeit dafür aufgeben.

    Im Juli 2003 wurde im Revisionsamt sodann die neue Abteilung 4 Innenprüfung eingerichtet. Die räumliche Integration der Innenprüfer:innen konnte allerdings nur schrittweise umgesetzt werden. Weil im Revisionsamt der benötigte Platz fehlte, behielten sie ihre Büros in den jeweiligen Dezernaten und waren dadurch auch weiterhin nahe am Geschehen dran.

    Da die Abteilung 4 komplett neu gegründet wurde, fehlte zunächst alles, was in den anderen Abteilungen bereits für eine einheitliche Prüf- und Arbeitsweise sowie Dokumentation der Prüfergebnisse vorhanden war. So mussten z. B. Arbeitsanweisungen für eine Vereinheitlichung der Berichterstattung sowie Formulare und Vordrucke für den internen Verwaltungsablauf in der Abteilung komplett neu erarbeitet werden.

    Nach dem Motto: „Gemeinsam sind wir stark!“ beteiligten sich alle Kollegen und Kolleginnen Innenprüfer an der Erarbeitung der Grundlagen und dem Aufbau ihrer neuen Abteilung. Die ersten beiden Jahre waren dabei nicht konfliktfrei. Es hat nicht wenig Überzeugungskraft bedurft, um die Innenprüfer:innen davon zu überzeugen, dass gewisse formale Standards zur Vereinheitlichung und Erleichterung ihrer Arbeit hilfreich und damit letztlich auch zur Steigerung der Akzeptanz ihrer Prüfungsarbeit geboten sind. Schrittweise wurde von der Innenprüfung eine Datenbank aufgebaut und ständig weiterentwickelt (sog. „Vernetztes Wissen“), in der nicht nur die für alle Prüfungen wesentlichen Rechtsgrundlagen, Verwaltungsvorschriften und stadtinternen Regelungen zusammengetragen wurden, sondern auch die gesammelten Erfahrungen aus der Prüftätigkeit gebündelt allen Kollegen:innen des gesamten Revisionsamtes zur Verfügung gestellt werden konnten. Die Innenprüfung war damit im Revisionsamt „angekommen und angenommen“!

    Volle Unterstützung erfuhr die Leiterin bei dem Aufbau der neugeschaffenen Abteilung sowohl durch den damaligen Amtsleiter, Herrn Uebele, und in der Folgezeit auch durch dessen Nachfolger, Herrn Wieden.

    Unverändert wird die „klassische Rechnungsprüfung“ weiterhin durch die Innenprüfung als ihr Kerngeschäft durchgeführt. Die reine Rechts- und Ordnungsmäßigkeit wurde aber sukzessive auch um die Prüfung wirtschaftlicher Gesichtspunkte und dabei auch durch ämter- und dezernatsübergreifende vergleichende Prüfungen ergänzt.

    So entstand in den letzten 18 Jahren eine leistungsfähige Innenprüfung die, heute in der gesamten Stadtverwaltung und darüber hinaus eine hohe Akzeptanz genießt.

    Aus heutiger Sicht kann durchaus festgestellt werden, dass sowohl das Revisionsamt als auch die zuvor einzeln und dezentralisiert operierenden Innenprüfer:innen gemeinsam von der Umorganisation profitiert haben, also eine Win-Win-Situation für beide Seiten entstanden ist. Die Position der Innenprüfer:innen wurde dadurch deutlich gestärkt. Umgekehrt profitiert auch das Revisionsamt von der detaillierten Kenntnis der Innenprüfer:innen über die Arbeit in den Dezernaten und deren Fachämtern.

    Mit dem Umzug des Revisionsamtes 2016 vom Mainkai in die Gutleutstraße wurde schließlich auch die räumliche Integration der Innenprüfer:innen in das Revisionsamt vollzogen.

 

Ursula Sperzel, Magistratsoberrätin

 

Zahlen, Daten, Fakten

Ein breites Leistungsspektrum - Kompakte Infos zu den Aufgaben und Zuständigkeiten des Revisionsamts.

 
 

21.330.298.481

Bilanzsumme 2010 in Euro

25.781.990.075

Bilanzsumme 2020 in Euro

 

Ordentliche Erträge Kernverwaltung

2010:
2.655.560.148,36 Euro
2020:
4.132.185.114,49 Euro

 

Ordentliche Aufwendungen Kernverwaltung

2010:
2.801.041.837,90 Euro
2020:
4.219.085.291,68 Euro

 

„Das geprüfte Risiko steigt, der Stellenplan im Revisionsamt blieb unverändert”

Hans Dieter Wieden

 
 

Besetzte Stellen
im Vergleich

In der Stadtverwaltung
2010: 8.913 Planstellen
2020: 10.173 Planstellen

Im Revisionsamt
2010: 75,0 von 79,5
2020: 71,5 von 79,5

 
 
49

Jahresabschlüsse

(davon 3 Stadt Frankfurt)

 
 
725 
Technische Prüfungen

im Zeitraum von 2018 bis Ende 2020

 
Auf einen Blick 

Das Leitbild des Revisionsamts beschreibt in kompakter Form Auftrag, Methodik und Identität dieser städtischen Einrichtung. Adressaten dieses Leitbilds sind sowohl die Mitarbeiter:innen als auch die Führungskräfte. Über seine interne Bedeutung hinaus ist unser Leitbild aber auch für die interessierte Öffentlichkeit von Nutzen: Aktivitäten, Prinzipien und Werte dieser besonderen Frankfurter Institution sind hier in wenigen Sätzen prägnant dokumentiert.

 

Unser Leitbild

  • Wir, das sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Revisionsamtes der Stadt Frankfurt am Main.

  • Unser Auftrag umfasst die Prüfung der Haushaltswirtschaft und des gesamten Handelns der Stadtverwaltung und stadtnaher Einrichtungen. Wir prüfen risikoorientiert das ordnungsmäßige, zweckmäßige und wirtschaftliche Handeln der Einrichtungen im Rahmen der kommunalen Selbstverwaltung.

  • Wir verstehen uns als Partner der kommunalen Verwaltung und unterstützen die Gremien bei ihrer Entscheidungsfindung im Interesse der Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Frankfurt am Main.

  • Unsere Tätigkeit trägt durch Prüfungen und Beratungen dazu bei, den geprüften Einrichtungen Chancen und Risiken bei der Aufgabenwahrnehmung bewusst zu machen, um das kommunale Handeln zu optimieren und präventiv zu wirken.

  • Wir arbeiten unabhängig, d. h. weisungsfrei und selbstständig, im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben, der städtischen Regeln und allgemein anerkannter Prüfungsstandards. Wir sind nicht weisungsbefugt und nicht operativ tätig.

  • Wir arbeiten objektiv, kommunizieren wertschätzend, offen und fair. Unsere Prüfungen werden nachvollziehbar dokumentiert.

  • Wir wollen erreichen, dass die von uns empfohlenen bzw. gemeinsam vereinbarten Lösungen akzeptiert und umgesetzt werden.

  • Wir sind offen für Feedback und konstruktive Kritik.

  • Wesentliche Erfolgsfaktoren sind unsere Qualifikation und Motivation. Wir verbessern unsere Arbeit u. a. durch Fortbildungsmaßnahmen, Erfahrungsaustausch und Mitarbeit in Arbeitsgruppen.

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Grußworte

Geschichte

Perspektiven